Herbstfahrt der DWJ in den Schwarzwald

In der zweiten Herbstferienwoche fuhren wir anlässlich der Herbstfahrt der DWJ in den Schwarzwald. Richtung Frankfurt fuhren wir über die Bundesstraße am Edersee vorbei, so konnten wir die schöne Herbstlandschaft schon einmal bequem aus dem Bullifenster genießen. An den Eschenbacher Klippen, einem imposanten Felsen aus Quarzgestein im Taunus machten wir eine erste Rast und lernten die Verstärkung der Gruppe aus dem benachbarten Kleinenberg kennen.



Eschenbacher Klippen

Heidel­berg, die hübsch gelegene Universitätsstadt am Neckar im Übergang zwischen Odenwald und Oberrheingraben war uns einen weiten Zwischen­stopp wert. Den kurzen Aufenthalt nutzten wir um die Altstadt zu erkunden oder in den vielen kleinen Läden zu stöbern und zu shoppen.



Heidelberg

Am frühen Abend erreichten wir nach einem außerplanmäßigen Bullistopp am Schwabentor die Jugend­herberge an der Dreisam oberhalb von Freiburg im Breisgau.

Wiedener Eck Start und Ende des Belchensteigs

Nach einem leckeren und vielfältigen Frühstück fuhren wir über Kirchzarten hinauf in den Schwarzwald.  Hier erwanderte sich ein Großteil der Wandergruppe den Belchensteig, Deutschlands schönsten Wanderweg 2020. Vom Wiedener Eck ging es bis hinüber zur Talstation der Belchenbahn und dann hinauf zum Belchen. Leider blieb der Wandergruppe trotz bestem Herbstwetters der Blick auf die schneebedeckten Schweizer Alpen verwehrt. Dennoch genoss die gutgelaunte Gemeinschaft die beeindruckende Rund­umsicht über den Schwarzwald bis hinunter ins nebel­verhangene Rheintal und die sich im Westen aufsteigenden etwa 100 km entfernten, benachbarten Vogesen. Nach einem obli­gator­ischen Fototermin auf dem baumlosen Bergrücken am Gipfelkreuz auf 1.414 Meter über NN und einer kurzen Rast am Gasthaus Belchen mit dem Stück Schwarzwälder Kirsch­torte ging es zurück zum Ausgangspunkt.



Letztendlich waren für die allermeisten Reisenden eine aussichtsreiche Strecke von etwa 15 km Fußmarsch bewältigt. Einige wenige Fuß- oder Lungenkranke erwanderten das nahegelegene Naturschutzgebiet der Wiedener Weidberge im Hochschwarzwald zwischen Belchen und Schauinsland, einem noch größtenteils beweidetes Gründlandgebiet mit hoher Struktur- und Artenvielfalt.

Zurück nach Freiburg fuhren wir über den höchsten Berg im Schwarzwald, dem Feldberg und am Titisee legten wir noch einen kurzen Zwischenstop ein. Den Abend ließen wir im Gasthaus zum Schönberghof in Ebringen, oberhalb von Frei­burg ausklingen. Unsere fesche Wirtin hatte ihren Namen mehr als verdient! Sie trug auf, bis auch der/die Letzte proppesatt gefüllt war.

Montags waren wir nach dem Frühstück zur Stadtführung verabredet. Die Dame, gebürtig aus dem Emsland, schaffte es, unserer Truppe auf ansprechende Art und Weise Details über die Vergangenheit der Stadt näher zu bringen. Sie erklärte uns ausführlich die große Bedeutung der vielen Partnerstädte mit einem aktuellen, politischen Bezug. Immer wieder wurde ihr Vortrag von Liefer­diensten unterbrochen, was sie aber mit Humor nahm. Sie erklärte uns die Redewendung im Schwarzwald und die Endung vieler Nomen auf „le“ wie Gässle, Bächle und Häusle. Am imposanten Freiburger Münster wurde Maß genommen und die Finanzkraft der Stadt durch den Silberbergbau deutlich. Nachdem wir die Wasserspeier gesehen hatten, führte sie uns durchs Präsenzgässle und die schöne Konviktstraße bis hinauf zum Schwabentor, wo die Führung endete.





Der Nachmittag war zur freien Verfügung. In kleinen Gruppen wurde gestaunt, geshoppt und genossen. Auf Schusters Rappen ging es am späten Nachmittag zurück zur Herberge. Eine kleine Gruppe Erwachsener er­wan­d­er­te den Schloßbergturm oberhalb der Stadt, erreichte unsere Unterkunft jedoch noch vor Einbruch der Nacht und passend zum Abendbrot.



Schlossbergturm

Am Dienstag verließen wir die EU für einen kleinen Abstecher ins benachbarte Basel in der Schweiz. Unser erstes Ziel war das Römerlager Augusta Raurica oberhalb der Stadt. Hier konnten wir für kurze Zeit in die Vergangenheit eintauchen. Beeindruckend waren die ausgestellten Gegenstände wie zum Beispiel filigran gearbeitete Obstschalen aus Silber und Münzen, einem bedeutenden Silberschatz der Antike. Auch die baulichen Anlagen, wie etwa das Amphitheater und ein Backhaus waren sehenswert. Ebenso ein rekonstruiertes Römerhaus einer wohlhabenden römischen Familie mit Säulenhallen und einem wunderschönen Innenhof mit mediterranem Garten beeindruckten uns sehr.

Nach einer Stärkung setzten wir die Gruppe in der teuren Universitätsstadt im Dreiländereck Deutsch­land, Frankreich und Schweiz ab und parkten die Bullis außerhalb auf der anderen Rheinseite. Mit einer Seilfähre setzten wir über. Nach einer Besichtigung der Stadt auf eigene Faust in kleinen Gruppen und einem petit Caffee zu 4,90 Schweizer Franken ging es zurück zu den Fahrzeugen.



Nach dem Abendbrot in unserer Herberge nutzte ein Teil der Gruppe die Gelegenheit am Abend noch ein letztes Mal für einen Ausflug in die schöne Stadt im Breisgau, der klimatisch wärmsten Region Deutschlands zwischen Elsass und den Hängen des Schwarzwaldes.

Am Mittwoch war Koffer packen angesagt. Die Rückfahrt in die etwa in 500 km entfernte Heimat führte uns auf dem ersten Abschnitt durch`s Rheintal bis Rastatt. Hier vertraten wir uns in den Rhein­auen am Altrhein bei Wintersdorf kurz die Füße. Die Überflutungsaue ist ein Naturraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Anschließend ging es weiter bis nach Marburg in Mittelhessen. Auch diese schöne Universitätsstadt im Lahntal war einen Kurzbesuch wert.

Rheinauen
Marburg
Dieser Koffer roch zu streng!

Anschließend bewältigten wir das letzte Teilstück der Heimreise und setzten alle Beteiligten heil wieder daheim ab. Alle waren sich darüber einig, dass der gemeinsame Ausflug in den Herbstferien gelungen war und im nächsten Jahr eine Fortsetzung finden soll. Ein Ziel ist auch schon gefunden: Bamberg in Franken.

Autor: Markus Barkhausen

Bilder: Dierk Haberhausen

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